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Mehrgenerationenpark-Golden
NIZ
Regenbogen-Goldenstedt

Alfred Kuhlmann Portrait

 

Verehrte Gäste,
liebe Bürgerinnen und Bürger,

ich freue mich, dass Sie sich für die Gemeinde Goldenstedt im Oldenburger Münsterland (Landkreise Vechta und Cloppenburg) interessieren. Goldenstedt liegt im Naturpark Wildeshauser Geest, an der Hansa-Linie (A1), in dem Städte-Dreieck Bremen-Oldenburg-Osnabrück. Fast 10.000 Bürgerinnen und Bürger sind hier zu Hause und freuen sich auf jeden Gast in unserer natürlich attraktiven Gemeinde, die - im Huntetal gelegen - von großen Moor- und Waldflächen landschaftlich geprägt ist.

In den kommenden Monaten werden zahlreiche Veranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Gäste angeboten. Daneben gibt es auch viele touristische Sehenwürdigkeiten in unserer Gemeinde, die einen Besuch lohnen. Wer Erholung pur sucht, der ist in der Gemeinde Goldenstedt genau richtig.

Mit Hilfe der verschiedenen Informationen auf unserer Homepage können Sie sich ein konkretes Bild von dem kommunalen Leben in unserer Gemeinde machen. Sollten Sie nähere Informationen wünschen, sind Sie zu jeder Zeit im Rathaus herzlich willkommen.

 

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Alfred Kuhlmann
Bürgermeister

2014 Goldenstedt Ehrenmal Neuer Markt      


Lage
:

Niedersachsen, Landkreis Vechta

Höhe, Fläche:
27 - 52 m ü. NN Höhe & 88,5 km² Fläche

GEO-Koordinaten:
52°47'15.2"N 8°25'50.6"E

52.787568, 8.430731

Einwohnerzahl:
10.558 Einwohner (Stand: 30.06.2023)
Postleitzahl:
49424

Telefonvorwahlen:
04444 (Goldenstedt) und 04441 (Lutten)

KFZ-Kennzeichen:
VEC

Webpräsenz:
www.goldenstedt.de 


Hauptamtlicher Bürgermeister:
Alfred Kuhlmann


Ideale Infrastruktur:


Zuganbindung:
Bahnhof Goldenstedt, Bahnhof Lutten:
Die Gemeinde Goldenstedt verfügt mit zwei Bahnhöfen, die stündlich
Richtung Bremen und Osnabrück durch die NordWest-Bahn angefahren
werden, über eine Top-Zuganbindung direkt vor der Haustür.


Autobahnanbindung:
Die A1 verläuft nord-südlich durch den Landkreis Vechta.
Über die Abfahrten Vechta, Cloppenburg und Wildeshausen-Nord
ist sie von Goldenstedt nur 20 km entfernt.


Busanbindung:
Die Gemeinde wird durch mehrere Buslinien erschlossen.

Außerdem gibt es das Rufbussystem moobil+.

Fragen der schulischen Erziehung sind zu allen Zeiten für Eltern und Kinder von existenzieller Bedeutung. Auch Staat und Kirche sind an der Gestaltung des Schulunterrichts seit jeher stark interessiert.

Im Dritten Reich bekämpfte die NS-Diktatur von Anfang an den kirchlichen Einfluss in den Schulen und führte einen erbitterten Kampf gegen die christlichen Bekenntnisschulen. Widerstand in der Bevölkerung wurde im Keim erstickt. Nur selten regte sich offener und organisierter Widerstand. Eine rühmliche Ausnahme bot die Bevölkerung in Goldenstedt.

Eltern schickten ihre Kinder nicht zur Schule, als am 02. Mai 1938 die Umwandlung der beiden Bekenntnisschulen in Goldenstedt und Varenesch zur NS-geprägten Gemeinschaftsschule durch Minister-Erlass angeordnet wurde.

Die Eltern, die sich 1938 gegen die zwangsweise Einführung der Gemeinschaftsschule durch die national-sozialistische Regierung in Goldenstedt wehrten, riskierten Leib und Leben. Deshalb haben sie auch heute noch unsere Hochachtung verdient. Das gilt insbesondere für die 14 Männer, die damals verhaftet wurden und von denen zwölf sogar mehrere Monate die Leiden eines Konzentrationslagers erdulden mussten.

Es soll auch nicht vergessen werden, was die Angehörigen der Verhafteten an Sorgen und Leid getragen haben. Dabei ist besonders zu beachten, dass es Eltern beider Konfessionen waren, sowohl der evangelischen als auch der katholischen, die gegen die Einführung der Gemeinschaftsschule protestierten.

Nähere Informationen zu diesem Thema enthält das Buch "Der Goldenstedter Schulkampf 1938 - Erinnerung an mutige Bürger in einer dunklen Zeit" (sh. unter https://goldenstedt.de/tourismus-freizeit-kultur-bildung/publikationen).


Infolge der Reformationen und Gegenreformationen kam es in Goldenstedt zu großen religiösen und politischen Streitigkeiten. Als eine "Kompromisslösung" etablierte sich das so genannte "Simultaneum mixtum": Die evangelischen und katholischen Christen feierten gemeinsam in einem Gotteshaus den Gottesdienst.

Ob diesem "Modus vivendi" ein ausdrücklicher Vertrag zugrunde lag, ist nicht geklärt. Jedenfalls bestand das Simultaneum mixtum von 1650 bis 1850, bis die Evangelischen eine eigene Kirche bauten.

Bis dahin gestaltete sich das religiöse Miteinander unter anderem wie folgt:

1. Der Pfarrer der Gemeinde war katholisch. Die Kirche lag in dem fast ausschließlich katholischen Bereich "Zwischen den Brücken". Ein Lehrer der katholischen Schule war der Organist, ein Lehrer der evangelischen Schule Küster.

2. Zu Trauungen und Taufen wurden die evangelischen Christen von den Lüneburgischen nach Barnstorf und Colnrade beordert. Beerdigungen beider Konfessionen fanden durchweg auf dem katholischen Friedhof in Goldenstedt statt.

Der Gottesdienst zur Zeit des Simultaneum mixtum war nicht immer unproblematisch. Eine bleibende Erinnerung auf katholischer Seite ist der Männerchor Concordia von 1852. Er wurde gegründet, als die Katholischen und Evangelischen getrennte Gottesdienste feierten und die katholische Pfarrei zur "neuen Liturgie" einen Chor brauchte.

Gewissermaßen war diese "Ökumene" ein weit vorausahnender Versuch, mit gegenseitiger Hilfe den Glauben zu bewahren und zu praktizieren.

Nähere Informationen zu diesem Thema enthält das Buch "Das weltweit einzigartige Simultaneum mixtum in Goldenstedt" (sh. unter https://goldenstedt.de/tourismus-freizeit-kultur-bildung/publikationen).

Erste Fassung

"Als der junge Graf Rudolf von Diepholz auszog, kam er an den Hof des Königs von Schweden, wo er unbekannt als Küchenjunge sich verdang, bald aber zu des Königs Kämmerer sich aufschwang. Als er einst bei Verfolgung eines Hirsches sich im Walde verirrt hatte, traf er eine wunderschöne Jungfrau an, die ihm einen kostbaren, mit Edelsteinen verzierten Ring schenkte und ihn auf den rechten Weg geleitete. Als er nun einst bei dem König Wache hatte und dieser den glänzenden Stein bemerkte, musste er ihm seine Herkunft und wie er zu dem Ringe gekommen sei, entdecken. Da gab der König dem Jüngling, den er schon vorher liebgewonnen, seine Tochter Marina zur Gemahlin und eine andere dem Prinzen Primislaus in Pommern, der sich schon länger um sie beworben hatte.

Beider Beilager wurde zu Nicoden an einem Tage gefeiert, und Rudolf kehrte mit seiner Gemahlin und mit großen Schätzen in seine Heimat zurück. Seine Untertanen empfingen ihn an der Grenze des Kirchspiels Goldenstedt, wo die Brücke über die Hunte führt. Die Gräfin warf hier eine Menge Goldmünzen unter das Volk, und von dieser Zeit an führt die Brücke den Namen "Goldene Brücke", wie das ganze Kirchspiel und der Kirchort den Namen Goldenstedt."

 

Zweite Fassung


"Ein nachgeborener Sohn eines Grafen von Diepholz, wahrscheinlich mit dem Namen Rudolf, trat einst in die Dienste eines nordischen Monarchen, Schweden, und schwang sich durch Talente und Liebenswürdigkeiten zu hohen Hofstellen empor. Es war zwischen 930 und 1042. Dadurch in die Nähe der Prinzessin Marie gebracht, geriet er mit ihr in einen Liebeshandel. Als dieser aber höheren Orts bemerkt wurde, ward der Grafensohn ungnädig nach Hause geschickt. Bald nachher starb der älteste Bruder, und die Grafschaft wurde dadurch an den Liebling der Prinzessin vererbt. Zur Regierung gelangt, erbat er sich diese zur Gemahlin, und jetzt wurde sie ihm bewilligt.

Auf der Reise nach dem damaligen Sitz der Grafen, Cornau, kam sie über Harpstedt und musste bei Goldenstedt eine Furt der Hunte passieren. Da dieser Fluß aber sehr angeschwollen war, so konnte dies nur mit Lebensgefahr und durch Hilfe einiger neuer Anbauer nahe bei der Furt geschehen. Als sich die Prinzessin glücklich am diesseitigen Ufer sah, reichte sie den helfenden Anbauern eine Menge Gold zum Bau einer Brücke aus dem Wagen. Die dafür erbaute Brücke heißt "Goldene Brücke", der Hügel, von wo die Leute der Prinzessin um Hilfe riefen, der Goldene Berg, und die Stelle, wo das Gold  aus dem Wagen gereicht wurde, Goldene Stette, Goldenstedt."

Diese beiden recht unterschiedlichen Fassungen der bekanntesten Goldenstedter Sage zeigen, wie sehr eine Sage bei unterschiedlicher Überlieferung un din Niederschriften verschiedener Verfasser verändert und ausgeschmückt wird. Die erste Fassung findet sich bei Strackerjan/Willoh. Sie geht zruück auf Nieberding, und der wiederum fußt auf einer Erzählung von Friedrich Voß aus dem Jahre 1688. Voß entnahm den Stoff einem langen Reim, der unter dem Gemälde eines Grafen Rudolf im früheren Schloß zu Lemförde stand. Danach werden die Ereignisse der Sage in das Jahr 1011 gelegt, was sich aber historisch nicht halten läßt. Weder die Grafen von Diepholz noch die Goldene Brücke reichen so weit zurück, Goldenstedt jedoch sicherlich viel weiter. Nieberding urteilte kurz und bündig: "Eine gewöhnliche Sage aus einer gewissen Zeit, um dem Namen Goldenstedt und Goldene Brücke eine Deutung zu geben."

Das Urteil trifft offensichtlich genauso auf die zweite Fassung zu. Kraul fand sie im Archiv des Amtes Diepholz und nahm sie in seine Schrift auf , die er 1817 dem Amt Vechta einreichte.

Die Gemeinde Goldenstedt hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Erstmals wurde im Jahr 1080 in einer lateinischen Urkunde der Name "Goldensteti" erwähnt. Hügelgräber, vorgeschichtliche Bodenfunde und die wohl einmalige Ringwallanlage Arkeburg zeugen von einer wesentlich früheren Besiedlung auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde. Die Geschichte des in 1974 eingemeindeten Ortes Lutten geht sogar zurück bis auf das Jahr 872, in dem in einer Urkunde erstmalig ein adeliges Gut in Lutten genannt wird. Eine Kirche in Lutten wird erstmals 1320 erwähnt. Die Bauerschaft Ambergen wird erstmals im Jahr 980 urkundlich erwähnt.

Goldenstedt wurde 700 Jahre lang von der sogenannten Zweiherrigkeit geprägt. An der Grenze der beiden Herrschaftsbereiche Vechta-Münster und Diepholz-Lüneburg gelegen, war Goldenstedt häufig der Austragungsort von Auseinandersetzungen der um die Hoheit ringenden Landesfürsten. Da das Große Moor eine schwer überwindliche natürliche Grenze bildete, führte der Weg zwischen Vechta und Diepholz über Goldenstedt, wodurch der Ort in das Interesse der jeweiligen Herrscher rückte. Statt einer klaren Grenzlinie gab es hier bis 1817 ein territoriales Mischgebiet. Erschwerend kam hinzu, dass die Diepholzer Untertanen protestantisch waren, die Untergebenen des Fürstbischofs von Münster jedoch der katholischen Kirche angehörten. Von 1650 bis 1850 gab es daher in Goldenstedt das wohl einmalige "Simultaneum mixtum". Trotz der unterschiedlichen Konfessionalität traf man sich gleichzeitig in einer Kirche zu einem gemeinsamen Gottesdienst, der von einem katholischen Priester und einem lutherischen Küster durchgeführt wurde. Erst mit der Einweihung der neu errichteten evangelischen Kirche endete dieser Zustand.

Im Jahre 1818, wenige Monate nach der Beendigung der Zweiherrigkeit, begann die kommunale Selbstverwaltung in Goldenstedt, das zunächst als "Kirchspiel" und ab 1855 als "Gemeinde" bezeichnet wird. Eine weitere Zäsur in der Goldenstedter Geschichte bedeutete das Ende des Zweiten Weltkrieges. Damals kamen etwa 2.200 Flüchtlinge und Vertriebene nach Goldenstedt und Lutten. In kürzester Zeit gelang es, für diese Menschen Wohnraum und Arbeitsplätze zu schaffen.

Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde war die Eingemeindung Luttens 1974. Um die Gemeinde Goldenstedt als Nebenzentrum im Nahbereich Vechta zu stärken und aufgrund struktureller Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Gemeinden entschied der Niedersächsische Landtag damals die Eingliederung Luttens in die Gemeinde Goldenstedt. Lutten ist an Fläche und Einwohnerzahl, vom Ort Goldenstedt abgesehen, die größte Ortschaft der Gemeinde und hat vor allem in den letzten Jahren eine überaus positive Entwicklung erfahren.


Das
Wappen Goldenstedt Wappen der Gemeinde Goldenstedt zeigt eine Holzaxt mit 6 Münzen. Die Axt deutet auf ein in alter Zeit bestehendes Holzgericht hin. Die rechts und links der Axt geführten Münzen weisen auf die Sage von der Goldenen Brücke hin, die zur Erklärung des Namens "Goldenstedt" dient. Danach empfingen die Untertanen des Grafen aus dem benachbarten Diepholz diesen mit seiner jungen Gemahlin, Tochter eines Schwedenkönigs, an der Grenze des Kirchspiels, dort, wo noch heute die Brücke über die Hunte führt. Die Jungvermählten warfen hier eine Menge Goldmünzen unter das Volk. Seit dieser Zeit führt die Brücke den Namen "Goldene Brücke" und die goldene Stätte den Namen "Goldenstedt".

 

Im folgenden wird Ihnen die Gemeinde Goldenstedt kurz vorgestellt:

  • Fläche: 88,50 Quadratkilometer
  • Bevölkerung (Stand 30.06.2023): 10.558 Einwohner
  • hauptamtlicher Bürgermeister: Alfred Kuhlmann

Verkehrsanbindungen:

  • Autobahn: A 1 (20 km)
  • Bundesstraßen: B 69 (12 km), B 51 (11 km)
  • ICE/IC/IR. u. Güterbahnhof: Diepholz (25 km)
  • Internationale Flughäfen: Bremen (50 km)
  • Seehäfen: Bremen (50 km)

Eingebettet zwischen Wald, Moor und dem Fluss Hunte liegt die Gemeinde Goldenstedt inmitten des Städtedreiecks Oldenburg, Bremen und Osnabrück.

Auf eine fast tausendjährige Geschichte aufbauend, präsentiert sich die östlichste Gemeinde des Oldenburger Münsterlandes als moderne und leistungsstarke Kommune, die ihren Bürgern viel zu bieten hat: eine attraktive Wohnlage, wohnortnahe Arbeitsplätze, Grund-, Haupt- und Realschulen, viele Freizeiteinrichtungen und eine funktionierende soziale und kulturelle Infrastruktur. Nicht zuletzt deshalb ist die Einwohnerzahl in den letzten 30 Jahren um fast 50 Prozent gestiegen. Über 10 000 Menschen können nicht irren: Goldenstedt ist natürlich attraktiv.

Die ländliche Gemeinde Goldenstedt besteht aus den Kirchdörfern Goldenstedt, Ellenstedt und dem 1974 eingemeindeten Lutten, welches bereits auf eine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 872 zurückblicken kann.

Die Bauerschaften der Altgemeinde Goldenstedt sind Ambergen (erste urkundliche Erwähnung in 980), Arkeburg, Einen, Ellenstedt, Gastrup, Goldenstedt-Heide, Lahr, Varenesch und der Ort Goldenstedt selbst. Die Bauerschaft und Altgemeinde Lutten besteht aus den Ortschaften Amerbusch, Höven, Osterende, Lutten, Timpen und Westerlutten.

 

2014 Ambergen 2014 Arkeburg 2014 Einen 2014 Ellenstedt 2014 Gastrup 2014 Goldenstedt-Heide 2014 Lahr 2014 Varenesch 2014 Ort-Goldenstedt 2014 Lutten
Ambergen     Arkeburg     Einen     Ellenstedt     Gastrup     Goldenstedt- Heide     Lahr     Varenesch     Ort
Goldenstedt
    Lutten

 

 

 

 

 

 

(Informationen zum Entstehen und zur Bedeutung der Wappen sind in dem Bildband "Goldenstedt - Streifzüge durch die Kirchdörfer und Bauerschaften" auf den Seiten 187 ff. zu finden)


Die Gemeinde Goldenstedt bietet eine für eine ländliche Gemeinde überdurchschnittlich gute Infrastruktur: Neben hervorragenden Zug-, Autobahn- und Busverbindungen ist Goldenstedt über den Seehafen Bremen sowie den Bremer Flughafen in nur 50 Kilometer Entfernung an den internationalen Verkehr angeschlossen.

Die gute Verkehrsinfrastruktur der Gemeinde Goldenstedt wird abgerundet durch die große Anzahl der Dienstleister vor Ort. Die großen Ketten wie zum Beispiel Aldi, Coma, Edeka/Knese, Lidl oder Netto sind in Goldenstedt und Lutten vertreten. Der örtliche Einzelhandel schließt mit seinem Angebot die umfassende und lückenlose Versorgung innerhalb der Gemeinde.

 
Skulptur Dialog
Die Skulptur „Dialog“ auf dem "Platz der Deutschen Einheit" vor dem Bürgersaal.

1987 wurde eine Partnerschaft mit einer französischen Gemeinde angebahnt, vermittelt durch das Freundschaftskomitee Niedersachsen - Normandie. Aus der Gemeinde Bosc-le-Hard (nördlich Rouen, 1.800 Einwohner) kamen am 13./14. Juni 1987 fünf Gäste zu einem ersten Besuch nach Goldenstedt. Sie machten u. a. eine Rundfahrt mit dem hiesigen vorläufigen Partnerschaftskomitee und besuchten das Feuerwehrfest. Im Oktober reisten Bürgermeister und Gemeindedirektor zu einem Gegenbesuch nach Frankreich. Zu Ostern 1988 kamen 60 bis 70 französische Gäste nach Goldenstedt. Im Sommer erschien eine Delegation aus Clères, der Nachbargemeinde von Bosc-le-Hard, mit dem Wunsch, an der Partnerschaft teilzunehmen. Zum Gegenbesuch startete eine Goldenstedter Delegation im Oktober und war begeistert von dem einhelligen Interesse an einer offiziellen Partnerschaft.

Dazu kam es an dem gemeinsamen historischen Datum, dem 07. Mai 1989, in Goldenstedt. Etwa 100 Franzosen wurden Zeuge der feierlichen Unterzeichnung der Urkunde durch die Bürgermeister der drei beteiligten Gemeinden. An den Ortstafeln wurden Partnerschaftsschilder enthüllt. Am 24.09.1990 wiederholte sich vor über 110 Goldenstedtern die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages in Frankreich. Der feierliche Akt wurde durch Böllerschüsse und den Start von über 100 Tauben begleitet. Unter den Goldenstedtern waren zehn, welche die 800 km lange Strecke auf dem Fahrrad bewältigten.

 Partnerschaftsurkunde gedreht

Seitdem ist die Kette zahlreicher gegenseitiger Besuche nicht mehr abgerissen. Sportler, Landwirte und vor allem Jugendliche lernten sich kennen und schlossen Freundschaft. Partnerschaftskomitees auf beiden Seiten, in Goldenstedt von Ute Scheele geleitet, organisierten und organisieren viele Besuche. Unter anderem feierten fast 70 Franzosen vom 13.-16.05.1999 das 10jährige Bestehen der Partnerschaft in Goldenstedt mit einem großen Programm. Auch das 20jährige Bestehen 2009 wurde mit Festen in Goldenstedt und in den französischen Partnergemeinden groß gefeiert.

Die kommunale Partnerschaft der Gemeinden Bosc-le-Hard und Clères mit Goldenstedt hat ihren bescheidenen Teil zu einer stabilen, dauerhaften Freundschaft zwischen dem deutschen und dem französischen Volk beigetragen.

Es gibt auch eine Hompage für den Frankreichaustausch Goldenstedt!

 

Im September 1986 diskutierte der Gemeinderat, angeregt durch das Beispiel anderer Orte, erstmals über einen kommunalen Ost-West-Kontakt. Einstimmig beschloss er, eine Partnerschaft mit der kleinen Gemeinde Goldenstädt in Mecklenburg aufzubauen. Das war leichter gesagt als getan, denn das sozialistische DDR-Regime war sehr auf die Undurchlässigkeit des Eisernen Vorhangs bedacht. Eine Beziehung zu einer Gemeinde im westlichen Ausland herzustellen, war dagegen kein Problem. So kam es 1987 zunächst zu Kontakten mit der französischen Gemeinde Bosc-le-Hard in der Normandie (sh. Bosc-le-Hard). Geduldig wurde aber weiter versucht, die Verbindung mit Goldenstadt zu erreichen. Plötzlich bot sich eine Chance, als der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker im September 1987 Bonn besuchte. Aber nicht nur Goldenstedt, fast 500 Städte und Gemeinden stellten Anträge auf Partnerschaften Da man auf dem offiziellen Weg nicht so schnell vorankam, ergriff Bürgermeister Willibald Meyer privat die Initiative. Er reiste mit einem Zeitungsredakteur nach Goldenstädt und „überfiel" dort die Bürgermeisterin Ursula Birkhorst. Sie stellte ihre kleine Gemeinde mit ihren zwei LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) vor. Die Goldenstädter waren einer Partnerschaft nicht abgeneigt.

Goldenstädt
Dazu kam es aber nicht mehr in den zwei Jahren vor dem Zusammenbruch des DDR-Regimes. Zum zweiten Mal reiste Meyer zu Silvester 1989 inoffiziell nach Goldenstädt Er fand die Bevölkerung nach der „friedlichen Revolution" in Osteuropa und der DDR verunsichert und orientierungslos vor. Die Zeitung veröffentlichte kurz darauf eine nähere Beschreibung der mecklenburgischen Gemeinde. Hier stichwortartig einige Einzelheiten: 630 Einwohner, 300 Beschäftigte in der Pflanzenproduktion (7.100 ha, davon 2000 ha Grünland, 2600 ha Getreide, 800 ha Kartoffeln, 1000 ha Möhren u.a.m.), 130 Beschäftigte in der Tierproduktion (5000 Rinder, davon 215 Kühe, jährlich Aufzucht von 1800 Färsen, 750 Schafe); keine Schule mehr, 100 Schulkinder besuchen die 5 km entfernte Zentralschule Rastow, 50 Plätze im Kindergarten und 20 in der Kinderkrippe, 90 Rentner; ein Chor, ein Fußballverein; Kirche, Gastwirtschaft, Konsumladen, Kreisstadt Schwerin. Gemeindevertretung mit 23 Mitgliedern aus Parteien und Verbänden (z.B. FDJ).


Um über Kontakte mit Goldenstädt zu beraten, versammelten sich am 16.1.1990 rund 60 Bürger aus allen Bauerschaften sowie den meisten Vereinen und Parteien im Harmann-Wessel-Haus. Man war sich einig, die Goldenstedter wollten die Goldenstädter zu sich einladen und sie auch mit Bus und Bahn in der „neuen" DDR besuchen. Der Gemeinderat lud den Chor aus Goldenstädt zu einem gemeinsamen Konzert mit den hiesigen Chören ein. 114 Gäste kamen und nahmen - aktiv oder passiv - am 10. März 1990 an einem Chorkonzert teil, zu dem 600 Menschen nach Lutten in die Turnhalle kamen. Es gab mehr Gastfamilien als Gäste, die herzlich aufgenommen und auch im Rathaus empfangen wurden. "Der Funke ist über gesprungen", stellte die Zeitung fest Nach mehreren Besuchen und Gegenbesuchen kleinerer Gruppen im Frühjahr und im Sommer beschloss der Gemeinderat am 17.9 1990 einstimmig, am 3. Oktober, dem Tag der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, einen offiziellen Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Gemeinden zu schließen Mit drei Bussen reisten 150 bis 200 Goldenstedter zu diesem feierlichen Akt nach Goldenstädt, wo die beiden Bürgermeister Schultz und Meyer die Urkunde unterzeichneten und eine Friedenslinde pflanzten.

In den 90er Jahren fanden viele Besuche zwischen den Partnergemeinden statt. Zum Beispiel fuhr eine Ratsdelegation zum zweiten Jahrestag der Deutschen Einheit nach Goldenstädt und stellte fest, dass der Aufbau Ost deutliche Fortschritte machte. Der Straßenbau kam gut voran und Goldenstädt hatte ein 12 ha großes Gewerbegebiet und ein Baugebiet von 2 ha ausgewiesen. 1993 feierten Feuerwehrmänner das 110-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Goldenstädt. Im Mai 1995 besuchte eine Seniorengruppe aus Goldenstädt unsere Gemeinde und besichtigte u. a. das Haus im Moor. Im Herbst 2000 weilte eine Delegation mit Bürgermeister Meyer in der Partnergemeinde zur Einweihung eines neuen Gemeindezentrums für das Gemeindebüro, die Feuerwehr, den Sportverein und andere Gruppen. Am 03.12.2000 stattete Bürgermeister Rainer Mönch der Gemeinde Goldenstedt einen Kurzbesuch ab. Er regte an, die gegenseitigen Kontakte vor allem durch Jugendliche und Vereine zu aktivieren, denn diese Partnerschaft drohte langsam einzuschlafen, wie die Zeitung schon 1999 berichtet hatte.

Zeitgleich mit den am 7. Juni 2009 stattgefundenen Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern gab die ehemalige Gemeinde Goldenstädt ihre Selbständigkeit auf und wurde nach Banzkow eingemeindet.